Bezirksverband Unterfranken

Kreisverband Würzburg-Land

Güntersleben

Informationen zum Ortsverband

Gründung: 1950

Ortsverband-Vorsitzende

Text: Norbert Zorn
 

Am 11. März 1950 gründeten Johann Hart, Theodor Herr, Franz Issing, Wilhelm Kilian, Karl Kunzemann und Theodor Wolf den CSU-Ortsverband Güntersleben und wählten Franz Issing zum 1. Vorsitzenden. Hart, Herr und Kunzemann waren zuvor schon Mitglieder im 1946 gegründeten Ortsverband Rimpar. Nur wenige Monate früher, am 13. Oktober 1945, gründete Dr. h.c. Adam Stegerwald im Würzburger Elisabethenheim die Christlich-Soziale-Union für Würzburg Stadt und Land. Dr. Stegerwald, ein gebürtiger Greußenheimer, war ehemaliger preußischer Ministerpräsident und Reichsarbeitsminister und nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs im Mai 1945 erster Regierungspräsident von Unterfranken.
Bei der ersten Kommunalwahl am 27. Januar 1946 konnte die CSU sechs Sitze und damit die absolute Mehrheit im Gemeinderat erringen. Gewählt wurden Theodor Herr, Johann Hart, Georg Fleder, Karl Kunzemann, Franz Öffner und Michael Feser. Bei der Wahl 1948 festigte die CSU mit Karl Kunzemann als 1. Bürgermeister und den Gemeinderäten Johann Hart, Franz Öffner, Johann Kilian und Michael Feser ihre führende Position.
Von 1952 bis 1958 leitete Matern Köhler den CSU-Ortsverband. Ihm folgte Wilhelm Kilian, der den Vorsitz bis zu seinem Tod am 30. September 1966 innehatte.

Alfred Issing führte den Ortsverband kommissarisch bis zur Wahl von Andreas Kuhn am 29. Januar 1967. Doch zwei Monate später war eine Neuwahl des Vorsitzenden erforderlich. Gottfried Mack trat am 15. März 1967 die Nachfolge von Andreas Kuhn an.

Inzwischen hatten in den Jahren 1956 und 1960 Kommunalwahlen stattgefunden, bei denen die CSU ihren Stimmenanteil im Gemeinderat behaupten konnte. Gewählte CSU-Vertreter waren Johann Hart, Adalbert Ziegler, Adolf Kolbenschlag und Theodor Wolf.
Bei der Kommunalwahl 1966 verlor die CSU das Amt des Bürgermeisters und konnte mit Andreas Kuhn, Adalbert Ziegler und Johann Hart nur noch drei Gemeinderäte stellen. Zur Fraktion gehörte allerdings noch Karl Öhrlein von der „Feien Wählergemeinschaft“.

18 Jahre lang wirkte der Mitgründer Karl Kunzemann als Bürgermeister und stellte in dieser Zeit die Weichen für die Entwicklung Günterslebens zu einer modernen Landkreisgemeinde. Neben dem Neubau der Volksschule, des Kindergartens und der Sicherung der Trinkwasserversorgung war sein letztes größeres Werk als Bürgermeister die Durchführung der Flurbereinigung in den Jahren 1964 und 1965.

Gottfried Mack mühte sich zusammen mit Christian Will, seit 1961 Kreisvorsitzender der CSU, den Ortsverband nach der Durststrecke wieder nach vorne zu bringen. Neuer Schwung kam in die CSU, als am 20. November 1971 ein Ortsverband der Jungen Union mit Karl Lother als 1. Vorsitzenden gegründet wurde. So konnte die CSU bei der Kommunalwahl 1972 wieder fünf Gemeinderatssitze gewinnen. Gewählt wurden Andreas Kuhn, Josef Ziegler (für den später Dr. Gerhard Graf nachrückte), Adalbert Ziegler, Karl Lother und Gottfried Mack.

Ein erster Höhepunkt in der CSU-Ortsgeschichte war unbestritten der Auftritt des CSU-Landesvorsitzenden Dr. Franz Josef Strauß am 13. Oktober 1974 in der Mehrzweckhalle von Güntersleben anlässlich einer Wahlversammlung zur Landtags- und Bezirkstagswahl am 24. November 1974. Bei dieser Wahl wurde Karl Lother als Direktkandidat des Wahlkreises Würzburg-Land in den Bezirkstag gewählt. Karl Lother, seit 12. November 1973 CSU Ortsvorsitzender, und seinem Vorstand gelang es, die Zahl der Mitglieder durch intensive Werbearbeit von 26 im Jahr 1973 auf 63 Mitglieder im Sommer 1980 zu erhöhen.

Auch wenn es Karl Lother bei der Kommunalwahl 1978 nicht gelang, Bürgermeister von Güntersleben zu werden, so konnte die CSU mit Karl Lother, Dr. Josef Ziegler, Ernst Jossberger, Renate Graf, Andreas Kuhn, Alfred Issing und Adalbert Ziegler sieben Vertreter in den Gemeinderat entsenden.

Nach der Gemeinderatswahl 1990 konnte die CSU mit Karl Lother und Annette Weinacht nur noch zwei Gemeinderäte stellen. Aufgrund dieses Einbruchs gab Karl Lother am 3. April 1990 den CSU-Vorsitz ab, den er 17 Jahre lang innehatte. Ab April 1990 bis März 1993 leitete Dr. Edgar Bihler den Ortsverband, zuerst kommissarisch bis Januar 1991, danach als Vorsitzender.

Der Ortsverband ließ sich nicht entmutigen und beging mit einem Festabend am 16. November 1990 das 40-jährige Bestehen des CSU-Ortsverbands. Dort hielt Professor Paul-Ludwig Weinacht den Festvortrag zum Thema: „Die Vollendung der Einheit Deutschlands“. Im Anschluss daran wurden langjährige und verdiente Mitglieder geehrt, unter ihnen auch das Gründungs- und Ehrenmitglied der CSU Güntersleben, Altbürgermeister Karl Kunzemann. Die Wiedervereinigung und die damit verbundene Grenzöffnung nach Osten veranlasste den Ortsverband, am 2. September 1990 eine Busfahrt ins thüringische Günthersleben zu unternehmen. Die Teilnehmer wurden dort freundlich aufgenommen und konnten sich ein Bild von der Lebenssituation der dortigen Bevölkerung machen. Ein Besuch in Gotha rundete die erste Reise in das neue Bundesland Thüringen ab. Auch eine dreitägige Reise vom 30.04. bis 02.05.1993 nach Dresden und ins Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz trug zum besseren Kennenlernen der neuen Bundesländer bei.
 

Großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreute sich das vom CSU-Ortsverband alljährlich veranstaltete Sommerfest. Von 1974 bis 1989 wurde es als „Waldfest am Ecksberg“ gefeiert und ab 1990 als „Gartenfest“ im Anwesen der Familie Freudenberger.

Am 7. Dezember 1992 war Staatssekretärin Barbara Stamm zu Gast und sprach in einer gut besuchten Veranstaltung im Gasthaus „Zum Altenberg“ zum Thema: „Die sozialpolitischen Herausforderungen unserer Zeit“.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Ortsverbands war der Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber am 28. Mai 1993 in der Festhalle Güntersleben. Es war seine erste große programmatische Rede, nachdem er erst am Nachmittag dieses Tages zum Ministerpräsidenten gewählt worden war. Im Mai 1993 legte Karl Lother sein Gemeinderatsmandat nieder; seine Nachfolgerin wurde Rita Riedmann.

Bei der Kommunalwahl 1996 konnte die CSU mit Thomas Lother, Fabian Frühwirth und Rita Riedmann drei Sitze im Gemeindeparlament erringen.

Für die Kommunalwahlen im März 2002 wurde von der Nominierungsversammlung am 28. November 2001 Günter Hörr zum Bürgermeisterkandidaten gekürt. Günter Hörr erreichte bei der Wahl 40,6% der Stimmen, ein beachtliches Ergebnis. Die CSU war nun mit fünf Mitgliedern im Gemeinderat vertreten: Fabian Frühwirth, Günter Hörr, Michael Freudenberger, Willi Öffner und Ira Wolz.
Der gewählte Bürgermeister Herbert Struch trat 2005 nach nur drei Jahren Amtszeit zurück.

Für die  Neuwahl stellte sich Fabian Frühwirth zur Verfügung. Er wurde auf der Nominierungsversammlung einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt.

Bei der letzlich notwendig gewordenen Stichwahl um das Bürgermeisteramt erreichte Fabian Frühwirth 45,8% und musste seinem Gegenkandidaten Ernst Joßberger den Vortritt überlassen: Für ihn und die CSU war dies ein hervorragendes Ergebnis.

Bei der im März 2008 stattgefundenen Kommunalwahl erreichte die CSU mit fünf Gemeinderäten (Fabian Frühwirth, Michael Freudenberger, Jochen Neuland, Willi Öffner und Ira Wolz) wieder einen Platz im Gemeindeparlament. Ein sechster Sitz wurde nur knapp verfehlt. Fabian Frühwirth wurde vom Gremium zum 2. Bürgermeister gewählt.

2009-2013 leitete Barbara Kuhn die Geschicke der Günterslebener CSU. Anschließend von 2013-2016 führte Michael Freudenberger den Vorsitz, ab 2017 Norbert Zorn.
Im Jahr 2020 gelang es der CSU Güntersleben, bei der Gemeinderatswahl erneut fünf Sitze im Gemeinderat zu gewinnen. Bereits in der Wahlperiode von 2014 bis 2020 entsandte die CSU Güntersleben fünf Vertreter in den Gemeinderat.
Zusätzlich blickt die CSU Güntersleben auch in anderer Hinsicht auf eine kontinuierliche Geschichte in der Kommunalpolitik zurück: Von 1946 an entsendete sie ohne Unterbrechung einen Vertreter beziehungsweise eine Vertreterin in den Kreistag.