Union der Vertriebenen (UdV)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Bayern für viele Vertriebene und Aussiedler zur neuen Heimat. Früh bildete sich ein Landesflüchtlingsausschuss. Auf dessen Grundlage wurde im August 1947 die Union der Ausgewiesenen und Flüchtlinge (UdA) gegründet. Der erste Vorsitzende wurde Hans Schütz. Im Juli 1953 erfolgte die Umbenennung in Union der Vertriebenen (UdV).

Zur Gründungeschichte: Raimund Paleczek, "Wir kennen eure Not, liebe Neubürger"

 

Die aktuelle Geschäftsordnung definiert die UdV als Vereinigung der Ost-, Südost-und Mitteldeutschen, die "Heimatvertriebene und Flüchtlinge –einschließlich der heutigen Aussiedler und der ehemaligen politischen Häftlinge in der früheren DDR – sowie deren Nachkommen mit christlich-sozialer Grundeinstellung" in der CSU.

 

Die UdV gliedert sich in sieben Bezirksverbände, umfasst zahlreiche Kreisverbände und einige Ortsverbände.

Die Charta der Heimatvertriebenen von 1950

In den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren etwa 14 Millionen Deutsche und deutschsprachige Bewohner der Staaten in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa als Flüchtlinge oder aus ihrer Heimat Vertriebene nach Deutschland gekommen. Sie fanden hier unter großen Schwierigkeiten eine neue Heimat. Schon 1950, nach traumatisierenden Erfahrungen, die nur maximal fünf Jahre zurücklagen, setzten sie mit der Unterzeichnung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen” in Stuttgart ein beeindruckendes Zeichen auf dem Weg zu ihrer Integration und zur Aussöhnung mit den Nachbarn im Osten. In dieser Erklärung verzichteten die Heimatvertriebenen auf „Rache und Vergeltung”, unterstützten „die Schaffung eines geeinten Europas”, in dem „die Völker ohne Furcht und Zwang leben können”, und bekannten sich zur „Mitarbeit am Wiederaufbau Deutschlands und Europas”. 

„In der Weltgeschichte ist kaum ein Gebietsverlust – noch dazu dieser Größenordnung – friedlicher und demokratischer bewältigt worden als der des ehemalig deutschen Ostens 1949. Und auch in dieser Hinsicht war die Vertriebenenintegration in Deutschland ein singuläres Geschehen“, so die Einschätzung von Prof. Dr. Manfred Kittel, von 2009 bis 2014 Gründungsdirektor der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung.

Vorsitzende