Franziska Gröber – Gründungsmitglied der CSU

von Katharina Köhn

Ruhig und trotzdem bestimmt, sachlich und trotzdem engagiert, dies sind nur einige Beschreibungen die sich in Nachrufen über Franziska Gröber, eine der wenigen „Gründungsmütter“ der CSU, finden lassen.

Nach einer Ausbildung zur Verkäuferin in München zog es die gebürtige Oberbayerin nach Augsburg, wo sie einige Jahre in einem Delikatessengeschäft arbeitete. Nach der Hochzeit mit Clemens Gröber 1915 verschlug es das junge Paar zunächst nach Friedberg. Nur ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gingen sie zurück nach Augsburg und eröffneten in Augsburg-Pfersee ein eigenes Lebensmittelgeschäft. Dem Katholischen Frauenbund trat Franziska Gröber 1920 bei. 1948 wurde sie zur Vorsitzenden des Katholischen Frauenbundes Augsburg gewählt, nachdem sie bereits im Ortsverein Augsburg-Pfersee nach Ende des Zweiten Weltkriegs das Amt der Vorsitzenden innehatte.

Neben ihrer Arbeit im Geschäft und der Arbeit für den Katholischen Frauenbund war Franziska Gröber in dieser Zeit auch als Mitglied der Bayerischen Volkspartei politisch aktiv. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 beendete ihre politische Arbeit, die sie nach Kriegsende 1945 umgehend wiederaufnahm. Sie beteiligte sich an der Gründung der CSU, trat gemeinsam mit Josef Müller, dem „Ochsensepp“, bei Veranstaltungen auf. 1946 wurde sie in den ersten bayerischen Landtag nach dem Krieg gewählt. Schwerpunkt ihrer Arbeit waren soziale Themen wie Wohnungsbau und Sozialfürsorge. Als Mitglied im CSU-Landesvorstand und Vorstand des Bezirksverbands Augsburg und Schwaben fand sie dort Gelegenheit, ihre Anliegen voranzutreiben.

Am 27. Mai 1952 starb Franziska Gröber in Augsburg. Ihr Leben steht beispielhaft für viele Biographien von Frauen aus der Gründungsphase der CSU, die sich sozial und politisch engagiert, geprägt durch Erfahrungen aus zwei Weltkriegen neben den Männern behaupten konnten.

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