Politische Karikaturen von Herbert Kolfhaus


Herbert Kolfhaus, geboren am 10. Oktober 1916 in Frankfurt am Main. Nach Abitur, Wehr- und Arbeitsdienst begann er 1938 ein Studium der Geschichte, Zeitungs- und Literaturwissenschaften in München. 1940 wurde er als Soldat eingezogen. Nach Kriegsende wohnte er mit seiner Frau Traude zunächst in Schondorf am Ammersee, ließ sich dann aber in München nieder.
1948 begann er als reiner Autodidakt politische Karikaturen zu zeichnen. Er sah sich nicht als Künstler, sondern verstand sich immer als politischer Tagesjournalist mit anderen, eben zeichnerischen Mitteln. Er zeichnete regelmäßig für eine Reihe von (Tages-) Zeitungen wie Deutsche Zeitung, Münchner Merkur oder den Bayernkurier. Mit der tatkräftigen Hilfe seiner Frau baute er ein Netz von etwa einem Dutzend Zeitungen auf, die er im Abonnement mit Karikaturen belieferte. Bis zu seinem überraschenden Tod am 17. Januar 1987 in München sollen so etwa 15.000 Zeichnungen entstanden sein.

Kolfhaus unterstützte die Politik von Franz Josef Strauß und zeichnete deshalb mit besonderer Verbundenheit für den Bayernkurier, dessen Redaktion er von der ersten Nummer an belieferte. „Kolfhaus macht kein Hehl aus seinem politischen Standort; dennoch ist er weit davon entfernt, sich blinder Parteilichkeit zu ergeben: Aufspießen ja, Totstechen nein – so ließe sich eine unausgesprochene Devise seiner Arbeit umschreiben.“ (Wilfried Scharnagl 1978). Seine ihm dort eng verbundenen Kollegen widmeten ihm 1987 einen bewegenden Nachruf.

Herbert Kolfhaus veranstaltete eine Reihe von Ausstellungen und publizierte auch einige Karikaturenbände, die zum Teil als eigenständige Publikationen im Buchhandel erschienen.

  • Herbert Kolfhaus: Politik aus leichter Hand, München 1958.
  • Herbert Kolfhaus: Die unvollkommene Ehe. Kleine Geschichte der großen Koalition, München 1969.
  • Herbert Kolfhaus: Bayerisch gewürzt, München 1978

Kolfhaus, der seine Zeichnungen mit HeKo signierte, zeichnete auffallend häufig einen schwarzen Kater in die Karikaturen.
„Er scheint uns ein Nachfahre der weisen Kater Murr und Hidigeigei zu sein und hat zu jedem Ereignis seine eigene Meinung. Auch wenn es einmal nicht die unsere sein sollte, er bringt sie so reizend in Haltung und Bewegung zum Ausdruck, daß es unmöglich ist, ihm böse zu sein.“ (zitiert aus dem Vorwort des Bandes Politik aus leichter Hand, 1958).

Ein überwiegender Teil der Karikaturen, insgesamt 12.250 Zeichnungen, werden im Archiv für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung aufbewahrt. Sie sind in einer Datenbank recherchierbar.

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