Bezirksverband Mittelfranken

Erlangen-Stadt

Informationen zum Kreisverband

Gründung: Januar 1946

Der katholische Pfarrer und Dekan Ambros Neundörfer (1900-1987), ehemaliger Mitschüler von Josef Müller und bis 1933 Schriftführer der Erlanger BVP, lud im Dezember 1945 oder im Januar 1946 zur Gründungsversammlung der CSU in die Gatswirtschaft "Goldener Helm" in der Erlanger Helmstraße ein. Ausschließlich Männer, etwa 30 katholische und zehn evangelische, folgten der Einladung. Am 7. Januar wurde der Antrag auf Genehmigung gestellt - unterschrieben von 30 Gründungsmitgliedern -, der bereits am 9. Januar 1946 von der Mitlitärregierung genehmigt wurde. Zum ersten Vorsitzenden wählte man den protestantischen Gymnasiallehrer Dr. Wilhelm Herding (1879-1970). Die konfessionelle Situation in dem überwiegend protestantisch geprägten Erlangen hatte noch jahrelang Auswirkungen  auf die Besetzung der Parteifunktionen in der CSU, deren "unverkennbar katholischer Grundtendenz" man mit Vorbehalten begegnete. Trotzdem, und obwohl auch die Mitgliederzahl nur zögerlich wuchs, holte die neue überkonfessionellen Partei bei den ersten Wahlen 1946 zunächst überraschend hohe Ergebnisse. Sie blieb in Erlangen zwar weit hinter den landesweiten Ergebnissen zurück, kam aber nach der SPD auf den zweiten Platz.

 

Bildung der Kreisverbände Erlangen-Stadt und Erlangen-Land 1948

Anfang Januar 1948 splittete man den Kreisverband auf, in Erlangen-Stadt und Erlangen-Land. Die Geschäftsstelle blieb für beide Kreisverbände zuständig. Die Mitgliederzahlen bröckelten jedoch nach der Währungsreform ab. Die heftigen Wahlniederlagen in den folgenden Jahren veranlassten die CSU, sich vor allem um die evangelischen Wähler zu bemühen, im Stadtrat eine betont sachliche und auf Ausgleich gerichtete Politik zu betreiben und evangelische Kandidaten für die Wahlen zum Bundestag (Werner Dollinger, MdB 1953-1990) und Landtag aufzustellen.

 

Erweiterung des Kreisverbandes 1972

Im Zuge der Gebietsreform wurden am 19. Mai 1972 eine Reihe von Umlandgemeinden nach Erlangen eingemeindet. Auch die Grenzen des CSU-Kreisverbandes wurden entsprechend angepasst. Der neue CSU-Kreisverband Erlangen bildete sich aus dem alten KV Erlangen-Stadt und Teilen des KV Erlangen-Land. Die CSU-Ortsverbände Dechsendorf, Eltersdorf, Frauenaurach und Tennenlohe wechselten zum KV Erlangen. Bis 1970 hatte die Mitgliederzahl in Erlangen 220 betragen. Als sie durch die neu hinzugekommenen Ortsverbände 1972 massiv anwuchs, mussten satzungsgemäß - bei mehr als 300 Mitgliedern - Ortsverbände gebildet werden. Zwischen  1972 und 1984 formten sich nach mehrfachen Umbildungen schließlich die zehn Ortsverbände: Alterlangen, Bruck-Anger, Dechsendorf, Eltersdorf, Frauenaurach, Mitte/Nord, Ost, Süd, Tennenlohe und West. Die Mitgliederzahlen erreichten im Jahr 1979 mit 840 Mitgliedern ihren Höchststand, im Jahr 2016 hatte der KV 555 Mitglieder.

 

Aktivitäten und Veranstaltungen 1992 - 2023

Jährliche Neujahrsempfänge mit prominenten CSU-Politikerinnen und Politikern, Partei- und Wahlveranstaltungen, Fachvorträge, gesellige Events und parteiinterne Zusammenkünfte in eindrucksvoller Zahl begleiteten und dokumentieren die intensive parteipolitische Arbeit der CSU Erlangen unter der Führung der jeweiligen Kreisvorsitzenden wie auch des langjährigen Oberbürgermeisters Siegfried Balleis in den drei Jahrzehnte von 1992 bis 2023:

Veranstaltungen der CSU Erlangen 1992‐2023
Neujahrsempfänge der CSU Erlangen 1981-2023

 

 

Literatur:
1946-1996. 50 Jahre CSU in Erlangen, hg. v. Helmut Anzeneder, Willi Götz, Erlangen 1995;
Andreas Jakob, Wir sind CSU Erlangen. Gestern. Heute. Morgen : 70 Jahre CSU Erlangen 1946-2016, Erlangen 2016;
Eine Marke für sich! 75 Jahre CSU Erlangen, hg. v. CSU-Kreisverband Erlangen-Stadt, Erlangen 2021

 

Kreisverband-Vorsitzende

Ehemalige Kreisverbände - Vorsitzende

NameVornamevonbis
Hönekopp Wilhelm 19480101 1948 20240502 1952